Hephata Leben und Hephata Arbeit
Jugendhilfe und Wohnen werden zu „Hephata Leben“; Werkstätten werden zu „Hephata Arbeit“. Lesen Sie alle Hintergründe in unserem jüngsten News-Beitrag.
Unser Ausflug zu den „Eseln“ und „Wölfen“ des Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“
Alles fing mit einem YouTube-Video vom Kanal „Gewitter im Kopf“ an. Der Macher ist ein Youtuber mit dem Tourette-Syndrom und dreht verschiedene Videos über Orte, die er besucht, unter anderem war er auf dem Fliegerhorst Nörvenich. Dieses Video sah Günter und fragte mich, ob es möglich sei, auch mal solch einen Ausflug zu machen. Meine Antwort war, dass ich das nicht sagen kann. Was möglich sei, wäre zum Zaun des Flugplatzes zu fahren, wo man sich die startenden und landenden Kampfflugzeuge anschauen kann. Günter meinte, dass man das auch machen kann, jedoch ging mir seine Frage nicht mehr aus dem Kopf. Ein paar Tage später schrieb ich einen der Bundeswehrpiloten auf Instagram an, erklärte ihn mein Anliegen, wo ich arbeite und was ich mache. „Titan“ antwortete mir, dass dies kein Problem sei und er dies regeln würde. Dazu sei gesagt, das „Titan“ für die Bundeswehr Videos dreht und durch eine Videoreihe mit dem Autotuner „JP Kraemer/ JP Performance“ eine größere Bekanntheit erlangt hat.
Ein paar Wochen später meldete sich „Titan“ bei mir und gab mir einen Besuchstermin durch, den 12. Juli 2023. Ich teilte Günter die gute Nachricht mit, dass wir einen Ausflug zur Bundeswehr machen werden. Eine Woche vor besagten Datum schrieb mir der Spieß der 2. Fliegenden Staffel des Geschwaders und teilte mir den groben Ablaufplan mit.
Mittwoch war dann frühes Aufstehen angesagt, da wir beide um 6 Uhr an der Hauptwache des Fliegerhorsts sein mussten. Nachdem wir angekommen waren und uns angemeldet hatten, mussten wir unsere Ausweise abgeben und erhielten die Besucherkarten. „Zille“ holte uns ab und fuhr mit uns zum Hauptgebäude des Fliegerhorstes. Nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon zum Day Flight Briefing. Hier erhielten die Pilotinnen und Piloten ihr Briefing in Bezug auf Wetterdaten, welche Flugplätze angeflogen werden dürfen und wer am heutigen Tag fliegen durfte. Im Anschluss ging es dann für die Piloten ins Mission Briefing, während die, die nicht flogen, entweder im Simulator trainieren oder anderen Aufgaben auf dem Stützpunkt nachgehen mussten, wie zum Beispiel Schießtraining. Günter und ich wurden im Anschluss durch den „Spieß der Wölfe“ begrüßt und gingen dann mit zum Frühstück. Nachdem Frühstück hatten wir noch was Zeit, „Zille“ erzählte uns von seinem Werdegang als Soldat und der Zeit, wo er in der USA stationiert war. Zwischendurch führten wir Gespräche mit den beiden Spießen der zwei Staffeln, die uns viele Dinge erklärten, zum Beispiel warum die 1. Staffel "Esel" und die 2. Staffel "Wölfe" heißt.
Gegen 8.30 Uhr hieß es dann Fertigmachen, „Zille“ zeigte uns die Ausrüstungskammer, wo die Pilotinnen und Piloten ihre Ausrüstung erhalten (Helm und Anti G Hose) Schwimmweste etc., danach fuhren wir zu den Sheltern, wo die Eurofighter stehen. Günter und ich waren hautnah dabei, als der Eurofighter fertiggemacht wurde und aus dem Shelter zur „Last Chance“ rollte. Es war so laut, dass wir Ohrenschützer tragen mussten, ca. 130-140 Dezibel ist ein Kampfjet laut. An der Last Chance sammeln sich die Flugzeuge und werden ein letztes Mal von der Bodencrew kontrolliert, ehe sie dann zur Runway rollen und starten dürfen. Auch die Starts konnten wir von unserer Position aus gut beobachten. Da derzeit die ca. 30 Tornados des Taktischen Luftwaffengeschwader 33 aus Büchel in Nörvenich stationiert sind, konnten wir auch deren Starts beobachten, was für Günter ein besonderes Highlight war, da diese „alten“ Flugzeuge mit Nachbrenner starten und dementsprechend sieht das dann spektakulär aus.
Als nächster Punkt auf der Tagesordnung stand ein Besuch auf der Feuerwache an. Hier erklärte man uns den Dienstalltag der Feuerwehrleute, sowie zwei Fahrzeuge. Als Abschluss durfte Günter in einem der FLF (Flugfeldlöschfahrzeug) sitzen. Als nächstes ging es dann hoch auf den Tower. Über 200 Stufen hoch in die Flugkontrolle. Von hier aus wird der Luftraum überwacht, die diensthabenden Soldatinnen und Soldaten kommunizieren mit den Pilotinnen und Piloten, geben Information durch etc. Von der Aussichtsplattform konnten wir uns die Landungen der Eurofighter anschauen, was auch wieder sehr beeindruckend war.
Der letzte Tagespunkt war dann ein Besuch der Schießbahn, wo die Soldatinnen und Soldaten regelmäßig das Schießen mit der Dienstpistole P8 und dem Gewehr G36 üben müssen. Auch hier war wieder das Tragen von Ohrenschützern Pflicht und wir durften einen Durchgang von zwei Soldaten anschauen, ehe es wieder zurück zum Hauptgebäude ging. Ehe der Tag endete, erzählte uns der Spieß der 2. Staffel etwas zur Geschichte des Geschwaders und den beiden fliegenden Staffeln. Auch durften wir einen Blick in das Heiligtum des Geschwaders werfen, ein dickes, ca. 20kg schweres gebundenes Buch, die Chronik des Taktischen Luftwaffengeschwader 31 Boelcke. Darin sind alle wichtigen Ereignisse vom Gründungstag Ende der 1950er Jahre bis heute handgeschrieben und mit vielen Fotos dokumentiert.
Gegen kurz nach 12 Uhr verabschiedeten wir uns und bedankten uns für den tollen Vormittag beim Geschwader. Wir erhielten Einblicke in den Alltag der Soldatinnen und Soldaten, die man so als Zivilist nie bekommt. Als kleines Geschenk erhielten einen kleinen Goodiebag mit Patches, Schlüsselanhängern, der Geschwaderzeitschrift „Boelcke Echo“ und einem Bandana/Schal.
Als Abschluss fuhren Günter und ich dann an die Ostseite des Flugplatzes, wo man einen Blick auf die Shelter, Runway und Last Chance hat. Von hier aus beobachteten wir den Abflug der Nachmittagsrunde, ehe wir nach Hause fuhren. Auf der Rückfahrt erzählte Günter von nichts anderem mehr und bedankte sich bei mir für den schönen Tag.
Günter und ich danken besonders „Titan“, der den Besuch möglich gemacht hat und den Soldatinnen und Soldaten des Geschwaders 31 „Boelcke“ in Nörvenich für diesen besonderen Tag.
Den Bericht hat Thorsten geschrieben. Er arbeitet im Regionalverbund West der Hephata Wohnen gGmbH. Günter ist Kunde der Hephata Wohnen gGmbH.
Fotos: Bundeswehr & Thorsten Korbella
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